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Grüner Wasserstoff:

Die Zukunft der Energieversorgung?

Patricia Strixner/23. Februar 2023/inStrom & Gas, Umwelt

Grüner Wasserstoff gilt als die Lösung für zukünftige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Die Bezeichnung erhält er aufgrund seiner Co₂-freien Herstellungsart. Wie die verschiedenen Wasserstoffe unterschieden werden und welche Änderungen der neueste Vorschlag der EU-Kommission bedeuten, erklären wir Dir hier.

Was ist Grüner Wasserstoff?

Wasserstoff gilt als flexibel einsatzbarer und leicht transportierbarer Energieträger. Die verschiedenen Namen haben ihren Ursprung in der Art der Herstellung.

Grauer Wasserstoff wird durch fossile Brennstoffe wie Erdgas, Kohle oder Öl erzeugt. Pro Tonne Wasserstoff entstehen auch 10 Tonnen Co₂, weshalb grauer Wasserstoff nicht als klimaneutral gilt.

Blauer Wasserstoff entsteht ebenfalls wie grauer Wasserstoff. Das entstandene Co₂ wird jedoch anschließend gespeichert und gelangt deshalb nicht in die Atmosphäre. Er gilt deshalb als klimaneutral.

Grüner Wasserstoff wird nicht durch fossile Brennstoffen, sondern durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dabei wird das Wasser mithilfe elektrischen Stroms in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Der benötigte Strom für die Elektrolyse kommt ausschließlich aus erneuerbaren Energien. Dadurch sind der eingesetzte Strom und somit auch die Produktion von Wasserstoff Co₂-frei.

Das bespricht die EU-Kommission

Zukünftig soll auch über zusätzliche Stromquellen hergestellter Wasserstoff unter bestimmten Bedingungen als „grün“ gelten. Hierfür legte die EU-Kommission Voraussetzungen fest, die bei der Herstellung beachtet werden müssen.

Der Strom muss zeitgleich und im selben Gebiet produziert worden sein. Das ist dann der Fall, wenn beispielsweise eine Elektrolyseanlage zur Wasserstoffproduktion direkt mit einem Windrad oder einer PV-Anlage verbunden ist, die höchstens 36 Monate vor der Inbetriebnahme der Elektrolyseanlage errichtet wurde.
Der Anteil der erneuerbare Energien aus dem Netz muss im Jahr davor mehr als 90 Prozent betragen und die Betriebsstunden des Elektrolyseurs dürfen bestimmte Obergrenzen nicht überschreiten.
Es muss monatlich soviel Grünstrom innerhalb des Netzes erzeugt werden, wie sie für die Wasserstoffproduktion benötigen. Die Betreiber der Elektrolyseure sind verpflichtet, dies in den ersten Jahren nachzuweisen.

Wie hilft uns das beim Erreichen des Klimaziels?

Bislang können nur RFNBO (Renewable Fuels of Non Biological Origin, Erneuerbare Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs), die im Verkehrsbereich eingesetzt werden, auf die Klimaziele der EU angerechnet werden.

Mit der Neufassung der Erneuerbaren Energien Richtlinie (RED), welche nun auch diese Rahmenbedingungen für die Erzeugung von Wasserstoff beinhalten, soll sichergestellt werden, dass nun auch der in allen anderen Sektoren verwendete Wasserstoff mitgezählt werden kann.

Das Europäische Parlament und der Ministerrat können zwei Monate lang Widerspruch gegen beide Verordnungen vorlegen. Geschieht das nicht, treten sie automatisch in Kraft.

Grüner Wasserstoff – FAQ

Was ist grüner Wasserstoff?

Grüner Wasserstoff wird nicht durch die Erhitzung von fossilen Brennstoffen, sondern durch die Elektrolyse von Wasser hergestellt. Der benötigte Strom für die Elektrolyse kommt ausschließlich aus erneuerbaren Energien. Dadurch sind der eingesetzte Strom und somit auch die Produktion von Wasserstoff Co₂-frei. – also „grün“.

Ist Wasserstoff aus Atomkraft grün?

Aktueller Vorschlag der EU-Kommission ist, dass die Herstellung von Wasserstoff zukünftig mit Strom aus verschiedensten erneuerbaren Energien als „grün“ bezeichnet werden darf. Ob Atomstrom darunter fällt, löst allerdings eine Debatte aus.

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