STROM & GAS
Energieversorgungskrise:
Alles was Du jetzt wissen musst
Patricia Strixner/31. Mai 2023/inNews, Strom & Gas
Die Preise für Energie haben sich in den zurückliegenden Monaten vervielfacht – und das trifft jeden Einzelnen von uns.
Was die Gründe für die Energieversorgungskrise sind, wie sie sich zuletzt entwickelt haben und was das für Dich bedeutet, erfährst Du in diesem Artikel.
WIESO SIND DIE PREISE FÜR STROM UND GAS SO GESTIEGEN?
Mehrere Faktoren sorgten für den hohen Anstieg der Strom- und Gaspreise:
- Einsatz erneuerbarer Energien: Um Österreichs Klimaziel zu erreichen, bis 2040 klimaneutral zu werden, müssen langfristig immer mehr erneuerbare Energien eingesetzt werden, welche aber den Bedarf nicht decken.
- Enorme Nachfrage: Nach der Corona-Pandemie war die Wirtschaft wieder im Aufschwung und der Bedarf nach Rohstoffen und Energie nahm wieder stark zu. Da die erneuerbaren Energien aber nicht für den Bedarf an Strom ausreichen, müssen auch Kraftwerke mit fossilen Energiequellen wieder zum Einsatz kommen – welche teurer sind.
- Die Merit-Order-Logik bestimmt den Preis: Der Haken ist: Der Preis am Energiemarkt entsteht nach der Merit-Order-Logik. Das bedeutet, dass das teuerste Kraftwerk – in diesem Fall das der fossilen Energiequellen – den Gesamtpreis für Energie am Markt vorgibt, weshalb der Preis allgemein steigt.
- Der Russland-Ukraine-Krieg bedeutet für viele europäische Länder Versorgungsschwierigkeiten. Obwohl Österreich seit dem Frühjahr 2022 keine Treibstoffe und Rohöl mehr von Russland direkt bezieht, sind die Länder, aus welchen die Treibstoffe bezogen werden, trotzdem abhängig und Österreich damit indirekt auch betroffen.
WIE HABEN SICH DIE PREISE ZULETZT ENTWICKELT?
- Der Großmarktpreise sind seit September 2022 gefallen. Gründe dafür sind milde Wetterverhältnisse und gefüllte Speicher. Im Vergleich zum Preis vor der Krise ist er aber immer noch sehr hoch. Ein erneuter Anstieg in 2023 ist nicht auszuschließen, da konkrete Prognosen sehr schwierig sind.
- Über die Strompreisbremse subventioniert der Staat seit Dezember – und bis Juni 2024 – Haushalten bis zu einem üblichen Jahresverbrauch den Strom mit bis zu 40 Cent pro kWh.
- Anhand von Preiserwartungsdiagnosen wird für den Markt ein weiterhin hohes Preisniveau erwartet, wobei die Winterquartale teurer als die Sommerquartale eingeschätzt werden. Diagnosen sind aber schwer seriös zu stellen, da die Situation des Krieges und die Abhängigkeit von Entscheidungen anderer Länder einen großen Einfluss haben.
WAS BEDEUTET DIE ENTWICKLUNG DER ENERGIEVERSORGUNGSKRISE FÜR MICH PERSÖNLICH?
- Weiterhin den Markt beobachten. Zukünftige Schwankungen sind nicht vorherzusehen. Möchte man also zum Beispiel den richtigen Moment für einen Wechsel abpassen, sollte man die Preise weiterhin beobachten.
- Die sinkenden Großmarktpreise werden auch bei Verbraucher:innen zeitversetzt ankommen – wann ist jedoch noch nicht zu sagen.
- Bewusst Strom und Gas sparen. Mit ein paar Tricks kann man die Belastung durch die hohen Preise gering halten. Schau doch zum Beispiel mal in unseren Artikel Energiesparen im Frühling.
Die Strompreisbremse entlastet Neukunden. Ein Anbieterwechsel könnte sich eventuell lohnen. Über unseren Tarifrechner erstellen wir Dir ein individuelles Angebot.